Lichtblick, ein Bestattungsunternehmen mit transparenter Preispolitik

Gedenkstein als Alternative zur Urne
Gedenkstein für Totenasche

Lichtblick-Gedenkstein öffnet neue Wege des Abschiedes

Wien/Neulengbach (pts016/12.04.2017/11:00) – Für Wien und Teile Niederösterreichs öffnet Lichtblick https://lichtblick.rip zuerst ihre Pforten. Besucht man die Website, merkt man bereits auf der Startseite, dass etwas anders ist. Denn prominent sind drei Fixpreise angegeben. Damit hält erstmals Transparenz Einzug ins Gewerbe. Die Preise sind weit unter den kolportierten Durchschnittskosten einer Beisetzung. Aufhebung des Friedhofszwang, der als Kostentreiber gilt, und die Erlaubnis zu Verstreuung der Asche sind erklärte Ziele.

„Ich habe 2007 die Plattform ASPETOS gegründet und mehr als sieben Jahre Trauernde On- und Offline betreut. Dabei fiel mir auf, wie schwer der finanzielle Druck auf den Menschen lastete. Durch Friedhofszwang und eine Reihe von althergebrachten Regelungen schliddern viele Menschen in eine Kostenfalle und sind nach einem Begräbnis verschuldet“, meint der Geschäftsführer Jörg Bauer. „Wir möchten originelle Wege des Abschiedes zeigen und sehen uns als Ermöglicher von Individualität zu fairen Preisen.“ 2014 veräußerte Bauer die Plattform ASPETOS um sich voll und ganz auf das neue Konzept von Lichtblick zu konzentrieren.

Aufhebung des Friedhofszwang bei Feuerbestattung

In Österreich herrscht bis auf wenige Ausnahmen Friedhofzwang. Das bedeutet den Zwang, sterbliche Überreste auf einem offiziellen Friedhof beizusetzen. Was bei einer Erdbestattung durchaus Sinn macht, ergibt innerhalb der Feuerbestattung keinen. Denn was bleibt, ist lediglich die Asche der Verstorbenen. Für Gründer Jörg Bauer ist diese gesetzliche Verpflichtung monetär getrieben. Hat doch Staat und Kirche ein Quasimonopol auf den Betrieb von Friedhöfen. Und dieses Monopol wird genutzt um saftige Gebühren zu verrechnen.

„Ein Beispiel: Wir möchten innerhalb der ersten vier bis sieben Tage nach einem Todesfall den Zugang zum Leichnam gewährleisten, um der Familie die Möglichkeit des Abschiedes am offenen Sarg zu geben. Doch hier beginnt sich bereits die Wiener Kostenspirale zu drehen. Die Friedhöfe Wien kassieren für die Vermietung der Aufbarungshalle mehr als 400 Euro. Deshalb suchen wir bereits nach Alternativen. Ansonsten werden wir keinerlei Leistungen in Wien beanspruchen, da diese einfach zu teuer sind“, meint Bauer.

Der Gedenkstein als neue Bestattungsform

Originell und Einfach ist der Gedenkstein. Denn dafür kann ein beliebiger Findling verwendet werden. Lichtblick öffnet den Stein und sorgt für eine entsprechende Vertiefung, in der bis zu 300 Gramm Asche eingeschlossen werden können. Der Stein wird dann wieder versiegelt und kann unauffällig an einem beliebigen Ort für die Ewigkeit aufgestellt werden.

Eigener Verabschiedungsort im Wienerwald

Innerhalb eines 11 Hektar großen Naturschutzgebietes errichtet Lichtblick einen eigenen Verabschiedungsort. Denn mit dem Abschied beginnt der Moment des Loslassens. Die Seele wird dabei freigegeben und der Abschied ist der Beginn der Trauerarbeit. Den Rahmen bildet ein alter Buchenwald, der seit jeher als spiritueller Kraftplatz genutzt wurde.

Neben der christlichen Form des Abschiedes bietet Lichtblick Schamanische oder Buddhistische Abschiedszeremonien an. „Wir sehen uns als Ermöglicher. Wann immer es die Rahmenbedingungen zulassen, zählt für uns der letzte Wunsch, den es zu erfüllen gilt“, so Jörg Bauer.

Sterbe- und Trauerbegleitung

Das sind für Lichtblick keine leeren Worte. Jörg Bauer ist ehrenamtlicher Sterbebegleiter und beschäftigte sich mehr als zehn Jahren mit aktiver Trauerbegleitung. Als Gründer der Trauerplattform ASPETOS Mitte 2007, weiß er um die Bedürfnisse von Menschen in besonderen Lebenssituationen.

„Ich möchte den Menschen helfen loszulassen und den Sterbeprozess und den Tod in die Mitte der Gesellschaft holen. Nach meiner Meinung können wir ein erfülltes Leben nur führen, wenn wir auch bereit sind, die Endlichkeit unseres Leibes zu akzeptieren. Ich fühle mich seit langem zu dieser Aufgabe berufen. Ich bin froh, dass sich der Kreis nun schließt und ich hoffentlich mit meiner Arbeit positive Veränderungen in diesem Bereich herbeiführen kann“, so Bauer abschließend.

Über Lichtblick
Das Projekt beschäftigt sich hauptsächlich mit dem Sterbeprozess und den Bestattungsgepflogenheiten in unserer Gesellschaft. In keinem anderen Kulturkreis werden diese Themen so weit an den Rand gedrängt, wie in der westlichen Welt. Auch in Österreich wird der Tod erst wahr genommen, wenn er bereits vor der Tür steht. Und obwohl man uns ÖsterreicherInnen einen zwanglosen Umgang mit dem Tod unterstellt, ist dem nicht so.

Das Unternehmen soll zwar Gewinnbringend arbeiten, allerdings ist das nicht das einzige oder vorrangige Ziel. Die Auseinandersetzung mit dem Thema erfolgt ganzheitlich. Die Lebenden stehen dabei im Vordergrund. Die Zeremonien, Rituale und Workshops sollen das Loslassen erleichtern. Dabei werden unkonventionelle Wege gewählt um letzte Wünsche zu erfüllen. Geplant sind neue Wege der Verabschiedung und das aufzeigen überalterter Gesetze.

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